Beelogger für Tom Seeley im Arnot Forest
Im Herbst 2017 machte ich Thomas Seeley ein Angebot, was er unmöglich ablehnen konnte. Ich bot ihm 10 meiner frisch fertiggestellten Beelogger an, um sie im Arnot Forest in den ihm bekannten natürlichen Baumhöhlen einzusetzen. Ich schrieb ihm eine Mail mit allen Infos zu den Datenloggern und bot ihm an, mit ihm gemeinsam in die Bäume zu klettern.
Thomas Seeley antwortete schnell und entschieden: Leider keine Zeit.
Selbstgebaute „natürliche“ Baumhöhle
Nach dieser unerwarteten Absage beschloss ich den Bau von eigenen „natürlichen“ Baumhöhlen. Mein Freund Tom (nicht Seeley) sägte mir nach den in „The nest of the Honeybee“ ermittelten durchschnittlichen Geometrien von natürlichen Baumhöhlen mehrere Baumhöhlen in schwindelerregenden Höhen in lebende Bäume. Die Höhlen sind so in den Bäumen angelegt, dass die dünnste Wandstärke auf der Seite des Flugloches 10-12cm beträgt. Mehrere Beelogger werden an jedem Baum montiert und erfassen die Luftfeuchte am Rand der Höhle, im Wabenbau und sogar im die Höhle umgebenden Holz.
Die ersten beiden Baumhöhlen gingen im Frühjahr 2018 in Betrieb. Zwei natürliche Schwärme von unbehandelten Völkern sind in die Bäume eingelaufen.
Die Sensoren zeichnen seit Anfang 2018 alles auf. Sie sind gleichmäßig über die ganze Höhe der Höhlen verteilt. Zusätzlich wird auch die Holzfeuchte des die Höhlen umgebenden Holzes aufgezeichnet.
Der im obersten Element montierte Pflock kann zum Anbringen eines Honigraumes entfernt werden. Alle drei Elemente können jederzeit entfernt werden um das Volk zu kontrollieren. Die Innenseite der Elemente ist nach Zeidlerart mit einem Wachstuch versehen.
Übernahme der Baumhöhle durch Siebenschläfer, Specht und Kohlmeise
Bienentechnisch muss das Projekt vorläufig als gescheitert betrachtet werden. Siebenschläfer, Specht und Kohlmeise haben die beiden Höhlen übernommen. Bereits 2018 wurde die Eiche von Siebenschläfern im Handstreich übernommen. Bienen und Wabenbau wurden noch im Sommer restlos entfernt und stattdessen ein eigenes Nest installiert. Im Winter/Frühjahr 2019 hat ein Specht die Buche für sich entdeckt und bearbeitet. Etliche Spuren am Baum und ein bereits ordentlich vergrößerter Höhleneingang zeugen davon. Vielleicht ist der Baulärm der Grund für den Zusammenbruch dieses Volkes Anfang 2019. Der Specht ist bislang nicht eingezogen, scheinbar hat der Bau dem Weibchen (noch) nicht zugesagt. Eingezogen ist stattdessen ein Paar Kohlmeisen inklusive Nachwuchs.
Vorher Umbau durch den Specht Hier hat der Specht sich einen Überblick über die Größe der Höhle verschafft
Schweren Herzens habe ich beschlossen nicht erneut Bienen einzuschlagen. Ich übernehme komplett die Rolle des Beobachters dieser Baumhöhlen und bin gespannt wer 2020 einzieht. Vielleicht kommen irgendwann ja von alleine ein paar Bienen vorbei…
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